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Geschichten von Gewalt

Gewaltakte gegen Frauen sind das Ende und der Anfang von Geschichten. Gewalt findet immer in einem Kontext statt; davor sind Dinge geschehen und danach wird es in irgendeiner Form weitergehen. Andeutungen können das Erlebnis von Gewalt in jedem Moment wieder in die Gegenwart transportieren.

Ein weiterer Aspekt: Gewalt gegen Frauen hat eine lange Geschichte, die unter anderem in Märchen sichtbar wird, und sie ist selbst eine Geschichte, die in der Realität lange Zeit nicht existieren durfte und daher nur hinter vorgehaltener Hand weiter erzählt wurde.

Die Geschichten in den Bildern gehen über verängstigte Frauen, die in einer Ecke kauern und über Männer mit erhobener Hand, die vor ihnen stehen, hinaus. Die beteiligten Personen sind mehr als Opfer und Täter, denen man ihre jeweilige Rolle schon von weitem ansieht. Was die ausgewählten Bilder erzählen, unterscheidet sich von den gängigen Opfergeschichten, die Frauen bloßstellen. Gewalt gegen Frauen wird thematisiert als etwas, das historisch legitimiert und banalisiert wurde und noch immer wird. Gewaltgeschichten gibt es viele, sie sind Geschichten, die gemeinsam mit vielen anderen Geschichten unsere Welt erzählen. Bilder, die Gewalt anders darstellen (erzählen,) können zur Veränderung beitragen.